Couple of Islands: Die Gili Inseln

Nach unserer Wanderung auf den Mount Rinjani haben wir erstmal ein paar Tage Pause und etwas Erholung gebraucht. Deshalb ging’s für uns auf die Gili-Inseln, die vor der Nordwestküste von Lombok liegen. Im Indonesischen heißen die Inseln übrigens „Gili Indah“ was „kleine schöne Inseln“ bedeutet.

Die Inselgruppe besteht aus drei Hauptinseln: Gili Trawangan, bekannt für Partys und Nightlife, Gili Meno, die „Honeymoon-Insel“, eine sehr, sehr ruhige Insel mit vielen Luxus-Resorts, und Gili Air, eine gemütliche Insel mit laid-back Vibe. Auf den Gilis fahren keine Autos oder Roller. Die Haupttransportmittel sind Fahrräder und traditionelle Pferdekutschen, die “Cidomos”.

Unser Ziel war Gili Air!

Air wird „Aier“ [ɛə(ɹ)] ausgesprochen und bedeutet „Wasser“. Perfekter Name für einen Ort, der von türkisem Wasser umgeben ist. Die Unterwasserwelt rund um Gili Air ist ein Paradies für alle die tauchen oder schnorcheln gehen wollen. Neben vielen bunten Fischen begegnet man auch fast immer Schildkröten. Manche Tauchschulen werben sogar mit Geld-Zurück-Garantie, falls man nicht mindestens eine Schildkröte während seinem Tauchgang sieht.

Auf nach Gili Air


Von Lombok nach Gili Air geht’s mit dem Boot. Wir hatten die Wahl zwischen einem Schnellboot oder dem öffentlichen Boot. Wir haben uns für das öffentliche entschieden, da die Strecke nicht so weit ist und das öffentliche Boot deutlich günstiger ist. Wir haben nur knapp über 1€ pro Person für die Überfahrt gezahlt.

Für das öffentliche Boot gibt es keine festgelegten Abfahrtszeiten; das Boot legt ab, sobald genug Tickets verkauft sind. Die Wartezeit haben wir uns mit frischer Ananas am Strand vertrieben. Nach etwa einer halben Stunde ging’s dann los.

Das Boot war ein einfaches Holzboot mit angehängtem Heckmotor. Unsere Mitfahrer hatten zwar nicht wie wir, große Rucksäcke dabei, dafür aber eine bunte Mischung aus Zimmerpflanzen, technischen Ersatzteilen und Paletten mit Eiern. Alles, was es auf einer Mini-Insel scheinbar nicht in Masse gibt. Die Fahrt erinnerte an eine Schiffsschaukel und wir wurden immer wieder mit einer ordentlichen Dusche Meerwasser „erfrischt“ – bei knapp 30°C auf jeden Fall eine willkommene Abkühlung. Nach einer Viertelstunde waren wir dann schon da.

Als Erstes sind uns die Pferdekutschen aufgefallen, die schon am Hafen auf neue Gäste warten. Die Kutschen ersetzen auf der Insel die Taxis. Bei den Namen der Wagen sind die Betreiber besonders kreativ, die Kutschen heißen z.B. „Lamborgili“.

Die Pferdekutschen zu nutzen war für uns aber keine Option, also ging’s zu Fuß weiter zum Hotel. Zum Glück war das nicht allzu weit vom Hafen, denn der Muskelkater von der Wanderung war noch ganz schön ordentlich.


Die Insel

Vom Hafen aus geht eine Hauptstraße ab, in der ziemlich viele Restaurants, Cafés und kleine Geschäfte zu finden sind. Von hier zweigen immer wieder ruhigere Seitenstraßen ab, die über die gesamte Insel verteilt sind. So kommt man zu Fuß überall ohne Probleme hin. Man kann aber auch am Strand langspazieren und kann Gili Air so in einer guten Stunde komplett umrunden.

Ebbe und Flut sind uns auf Gili stark aufgefallen. Man konnte fast zuschauen, wie sich das Wasser zurückzieht und die Boote plötzlich auf dem Trockenen liegen. Das Timing musste also stimmen, um im Meer baden zu gehen.


Die Insel ist zwar klein, aber vielfältig. Während man auf der einen Seite viele Bungalows und kleinere Hotels findet, gibt es auf der anderen Seite der Insel Resorts und jede Menge Tauchschulen. In den Seitenstraßen geht es deutlich ruhiger zu. Neben wenigen Restaurants und kleinen Hotels leben hier vor allem Indonesier. Die meisten mit denen wir gesprochen haben kommen allerdings gar nicht von den Gili-Inseln, sondern sind aus Lombok oder Bali hergezogen um Geld zu verdienen.

Der Kontrast zwischen Hochglanztourismus und verfallenen Strukturen ist immer wieder zu sehen. Neben schicken Restaurants gibt es verlassene Hotels, verfallene Häuser und vermüllte Straßen. Wir vermuten, dass das Nachwirkungen der Corona-Pandemie und dem damals ausbleibenden Tourismus sind.


Obwohl Gili Air nicht riesig ist, ist es deutlich touristischer als die Orte in Lombok, in denen wir bisher waren. Das wurde uns gleich bei der Ankunft am Hafen klar, bei der wir erstmal einen Dönerladen gesehen haben. Neben Döner, italienischen Restaurants und ‚Frozen Yogurt‘ gibt es hier auch in fast allen Warungs neben indonesischen Gerichten eine ganze Palette an westlichem Essen.

Gili Air ist, wie große Teile Indonesiens, mehrheitlich muslimisch. Man sollte also darauf achten sich angemessen zu kleiden und nicht zu freizügig rumzulaufen. Außerdem gehört es dazu die Schuhe auszuziehen bevor man in Geschäfte, Restaurants und Co. geht, auch wenn uns öfter gesagt wurde, dass wir die Schuhe gerne anlassen können. Überall auf der Insel hängen Schilder, die darauf hinweisen, dass man sich außerhalb vom Strand angemessen bekleiden und nicht nur im Bikini rumlaufen soll. Trotzdem haben wir immer wieder Leute in Badehose und Bikini im Restaurant gesehen. Im Nachgang fragen wir uns, ob die Besitzer dieser Restaurants tolerant waren, weil es sich um zahlende Kundschaft handelte oder ob sie das Gefühl hatten, dass ihre Kultur nicht respektiert wurde…

Lifestyle auf Gili

Wir wollten eigentlich nur ein paar Tage auf Gili Air bleiben, haben aber gemerkt, dass uns die Verschnaufpause auf der Insel richtig gut tut und haben nach ein paar Tagen direkt verlängert.

Die Zeit haben wir am Strand, mit Lesen in Cafés, Spaziergängen und viel Essen verbracht. Zwischendurch haben wir immer mal wieder Organisatorisches erledigt und ein bisschen was abgearbeitet. Eigentlich hatten wir überlegt schnorcheln zu gehen und einen Surf-Kurs zu machen, haben uns dann aber dagegen entschieden. ‚Dolce far niente‘ at it’s best.


Auf unserer Rinjani-Wanderung haben wir Conny und Erbil aus Nürnberg kennengelernt. Sie waren auch ein paar Tage auf Gili Air. Mit den beiden haben wir ein paar Abende verbracht. Neben leckerem Essen und vielen guten Gesprächen wurden auch einige hitzige Runden Karten gespielt, die sogar die Kellner angesteckt haben einzusteigen und mitzufiebern. War sehr schön mit den beiden! Vielleicht gibt es ja in Deutschland mal eine Revanche.


Wir haben schnell unsere Stammcafés und -restaurants gefunden. Shendy’s Cafe war unser Go-To für extrem leckeres indonesisches Essen. Im Juju, einem plant-based Café, haben wir so einige Morgende verbracht. Besonders die Bowls, richtig guter Kaffee und stabiles WLAN haben uns überzeugt.


Das Internet auf der Insel ist generell schlecht ausgebaut. Auch unser Hotel-WLAN war nicht besonders stabil. Wir hatten das Glück, direkt unter unserem Hotelzimmer ein Work-Café mit guter Verbindung zu haben. Wir haben uns also dort einmal verbunden und hatten sogar noch im Hotel super Empfang. Da war abends auch mal Netflix für uns drin. Bingpot!

Man sagt immer man soll gehen, wenn es am schönsten ist. So sehr wir die entspannte Atmosphäre und den einzigartigen Charme von Gili Air auch genossen haben, geht es jetzt noch ein paar Tage weiter nach Bali, von dort aus geht dann unser Flug ins nächste Abenteuer.

Jetzt aber erstmal Goodbye Gili Air:

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